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BEIRÛT. 26. Route. 463 thümern und Sarcophagen. Von dem antiken Tempel, der hier stand,
sind noch die Fundamente erhalten, 32m lang, 16m breit. Die Fronte
war gegen die Ebene gerichtet; von dem grossen Porticus sind noch
Säulenbruchstücke vorhanden. Grosse geränderte Steine sprechen für ein
hohes Alterthum, wie auch eine Inschrift besagt, dass der Tempel einem
Jovi Balmarcodi gewidmet war, was man übersetzt hat, dem Herrn
der Tanzfeste. Wer nicht auf demselben Wege nach Beirût zurück-
kehren
will, mag einen Umweg nordwärts über das grosse Dorf Brum-
mâna
machen.

26. Von Beirût nach Damascus.

Eine Frucht der französischen Expedition von 1860 ist die grosse
112 Kilom. lange Poststrasse von Beirût nach Damascus, die einzige ihrer
Art in Syrien. Das Unternehmen wurde von einem Franzosen Comte F.[E.] de
Perthuis
gegründet und zum grössten Theil mit französischem Gelde ge-
baut
. Die Strasse führt durch eine der unfruchtbarsten Gegenden des
Libanon und meist dem alten Saumpfad entlang, der noch immer von
den Arabern benutzt wird, da auf der neuen Strasse Chausséegeld erhoben
wird. Der Postdienst ist prompt, und es wird sehr schnell gefahren;
dagegen sind die Plätze unbequem, da man seine Beine nicht ausstrecken
kann, und das daraus entstehende Missbehagen wird gegen Ende der
Fahrt sehr fühlbar. Bei Schneefall ist die Route oft wochenlang unter-
brochen
, so im Winter 1873/4. Vor 6 Jahren geriethen wir Mitte Februar
in den Schneefall; die Reisenden wurden angehalten, die Post schieben
zu helfen etc. und mussten den andern Tag in tiefem Schnee nach der
Bekâʿa hinunterwaten; das Gepäck blieb noch 14 Tage auf dem Berge
nicht gerade in sicherer Umgebung liegen. In der Reisesaison sind die
Plätze oft auf 45 Tage zum Voraus bestellt, namentlich von Damascus
nach Beirût zu den Abfahrten der Dampfer; man thut wohl, sich bei
Zeiten danach umzusehen. Eventuell kann man mit einem guten Pferde
in Tag über den Libanon reiten. Die Nachtwagen haben nur fünf
Plätze (NB. ein Platz beim Kutscher).

Fahrpreise von Beirût nach Damascus oder umgekehrt (Tagespost):
Coupe 145, Interieur oder Banquette 101 Piaster; für die Nachtpost jeder
Platz 145 Piaster. Für die Zwischenstationen wird der Preis für das
Coupe mit , Interieur oder Banquette mit 1 Piaster der Kilometer be-
rechnet
; die Aufnahme von Passagieren an den Zwischenstationen ist
beschränkt und findet nur statt, wenn Platz vorhanden ist; Durchreisende
erhalten vor allen Andern den Vorzug. Im Interieur hat man gar keine
Aussicht, im Coupe nur beschränkte und selbst auf dem Banquette ist
solche, was den Rückblick betrifft, durch die enge Beschaffenheit der
Sitze nur schwierig zu erlangen; immerhin ist es für Herren der ange-
nehmste
Platz; Damen können nur das Coupe benutzen. Mit der Nacht-
post
wird man nur im Nothfall fahren. Mit der Tagespost hat man
ca. 6 Kilogr. Gepäck frei (es ist rathsam, dasselbe am Tage vorher aufzu-
geben
), mit der Nachtpost nur die Hälfte, ausserdem ist die Annahme des
Uebergewichts beschränkt.

Der Tarif der Münzen bei der Compagnie ist folgender: 1 Napoleon
d’or 95, 1 Franc , 1 Silber-Medjîdi 22½, 1 livre turque 108½, 1 engl.
Pfund 119½ Piaster; türkische Scheide- und Kupfermünzen zum Nenn-
werth
.

Die Douane lässt sich in Beirût wie in Damascus mit ½1 fr. ab-
fertigen
.

Die nachstehende Tabelle gibt genaue Auskunft über Entfernung,
Fahrzeit und Aufenthalt: